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Himalaya-Salz – Zaubersalz oder nur Salz?

Ein Artikel von Dariusz Wiese – Autor bei Thomas Bluhm und Fitnessexperte

Hast Du Dich schon mal im Supermarkt über ein rosafarbenes Himalaya-Salz gewundert?

Oder hat Dir schon mal jemand von der heilenden und gesundheitlichen Wirkung von dem speziellen Salz vorgeschwärmt?

Vielleicht ist es Dir aber auch einfach nur wegen dem besonderen Namen aufgefallen?

Es ist ein umstrittenes Thema, ob Himalaya-Salz nun wirklich so besonders ist oder einfach nur gewöhnliches Salz.

Doch es gibt zahlreiche Menschen, die ihre Hand für die spezielle Wirkung ins Feuer legen würden. Doch woher rührt das?

Und gibt es eventuell Studien, die das Ganze belegen können?

Es heißt, dass Himalaya-Salz voller wichtiger Nährstoffe und Mineralien ist und dass es eine gesündere Alternative zu dem herkömmlichen Salz sein soll.

Himalaya-Salz ist leicht rosa und wird in der Nähe von Pakistan – dem Himalaya-Gebiet – gewonnen. Lohnt sich der weite Weg hier her? Und was macht es so besonders?

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), sollen wir nicht mehr als 6 g Salz pro Tag zu uns nehmen – also einen gehäuften Teelöffel.

Doch welches Salz sollte tatsächlich in die Suppe? Du wirst erstaunt sein!

Und wenn du dich fragst, was du heutzutage noch essen kannst und was nicht, dann habe ich hier eine Liste mit den gesündesten Lebensmitteln der Welt für dich:

=> PDF-Superfood Liste (drucke sie aus)

Was ist Salz?

Salz

Salz ist ein Mineral, das größtenteils (zu 98%) aus Natriumchlorid besteht und auch noch einen kleinen Teil weiterer Spurenelemente (wie beispielsweise Jod und Fluorid) enthalten kann.

Es wird durch das Verdampfen von Salzwasser gewonnen oder durch das Extrahieren aus Salzminen.

Bevor es dann im Supermarkt landet, wird es – wie Zucker auch – vom Dreck gereinigt und dem größten Teil weiterer Spurenelemente sowie Minerale befreit.

Salz ist wirklich steinalt und wird schon seit Jahrtausenden von Menschen verwendet.

Doch was viel interessanter ist, ist, dass es eine wirklich wichtige Rolle für biologische Prozesse in unserem Körper spielt.

Jeder der sich schon mal schwach gefühlt hat und im Krankenhaus gelandet ist, kennt das. Nach einem Tropf mit isotonischer Kochsalzlösung stabilisiert sich der Körper meist schnell wieder und man fühlt sich besser.

Salze sind wichtig für (1, 2, 3):

  • den Flüssigkeitshaushalt
  • Übertragung der Nervensignale
  • Muskelkontraktionen

Und somit sollten sie ein fester Bestandteil unserer Ernährung sein.

Auch wenn viele Menschen der Überzeugung sind, dass Salz nicht gut für den Körper ist und hohen Blutdruck sowie Herzkrankheiten auslösen bzw. begünstigen kann (4).

Aus diesem Grund sind viele Kritiker auf Himalaya-Salz umgestiegen. Denn das soll allem Anschein nach gesünder sein.

Was ist Himalaya-Salz?

Himalaya Salz

Himalaya-Salz ist Dir sicherlich im Supermarkt schon mal ins Auge gefallen, denn es ist rosa!

Den Namen trägt das Kristallsalz, weil es in der Nähe des Himalaya, Pakistan abgebaut wird. Genauer gesagt in der Khewra Mine – eine der größten und vor allem ältesten Salzminen der Welt.

Es wird angenommen, dass das Salz aus dieser Mine durch die Verdunstung uralter Gewässer entstanden ist – das klingt toll, oder?

Der Unterschied zu den meisten herkömmlichen Salzen ist, dass es tatsächlich per Hand extrahiert und nur minimal verarbeitet wird, damit das Endprodukt so natürlich wie möglich bleibt – frei von Zusatzstoffen.

Das ist definitiv reiner als das Tafelsalz, das wir aus unseren Regionen kennen.

Durch diese sehr natürliche Ernte, bleiben mehr Minerale und Spurenelemente enthalten – teilweise ist die Rede von 84 verschiedenen Mineralen, die das Salz ergänzen.

Diese Minerale sind es auch, die dem Himalaya-Salz die charakteristische rosa Farbe verleihen sollen – insbesondere das enthaltene Eisen.

Wie benutzt man Himalaya-Salz

Himalaya Salz benutzen

Genau so wie herkömmliches Salz, kannst Du Himalaya-Salz in der Küche oder sogar außerhalb benutzen.

Es eignet sich hervorragend zum Würzen von Speisen, Saucen sowie Marinaden und Grobkörniges besonders zur Verfeinerung von Grillgut. Dabei sieht es auch noch besonders klasse aus.

Du solltest lediglich darauf achten, dass Du es nicht direkt in denselben Mengen verwendest, wie gewöhnliches Speisesalz.

Die Verteilung der Minerale und des Natriumchlorids sind hier manchmal unterschiedlich und so kann das eine salziger oder etwas anders schmecken als das andere.

Auch für die Verwendung außerhalb der Küche wird das spezielle Himalaya-Salz wärmstens empfohlen.

Hast Du Muskelkater oder Atemnot? Hierfür sollen sich Badesalze aus Himalaya-Salz oder spezielle warme Salzblock-Lampen bestens eignen.

Und auch bei Hautproblemen, soll Himalaya-Salz laut begeisterten Befürwortern, Wunder wirken. Ein Besuch in der Salzhöhle soll da schon Besserung erzielen.

Das mag für viele auch funktionieren, doch leider gibt es für die Wirkung nur eine sehr geringe stützende Studienlage. Die Erkenntnisse sind bisher sehr schwach und meist auch auf die Wirkung von Salz im Allgemeinen zurück zu führen.

Eine Besonderheit beim Himalaya-Salz ließ sich bisher noch nicht herausarbeiten.

Himalaya-Salz enthält mehr Spurenelemente

Himalaya Salz Spurenelemente

Das ist eine wahre Geschichte! Himalaya-Salz enthält neben dem Natriumchlorid tatsächlich mehr Minerale und Spurenelemente. So viel ist sicher.

Unter anderem hat man darin gewöhnliche Mengenelemente wie Kalium und Calcium, aber auch weniger bekannte Stoffe wie Strontium und Molybdän gefunden.

In einer Studie wurden verschiedene Salzsorten untersucht, so auch Himalaya-Salz und der Vergleich zeigt eindeutig, dass der Inhalt von Himalaya-Salz tatsächlich hält was er verspricht (4):

Himalaya-Salz Speisesalz
Calcium 1,6 0,4
Kalium 2,8 0,9
Magnesium 1,06 0,0139
Eisen 0,0369 0,0101
Natriumchlorid 368 381

Alle Angaben in mg

Du siehst also, herkömmliches Salz enthält mehr Natriumchlorid. Himalaya-Salz hingegen auch noch zahlreiche Minerale und Spurenelemente mehr.

Doch das macht auf die Menge gesehen rein gar nichts aus.

Denn wir nehmen viel zu wenig zu uns, damit es überhaupt einen Unterschied ausmachen könnte.

Wenn Du Deinen täglichen Bedarf an Kalium decken wollen würdest, müsstest Du 1,7 kg Salz essen. Guten Appetit!

Das heißt, dass spürbare gesundheitliche Wirkungen eher unrealistisch sind, da das „Mehr“ bei den verschwindend geringen Mengen nicht ins Gewicht fällt.

Und genau aus diesem Grund, darf in Deutschland beim Himalaya-Salz – laut Verbraucherzentrale – nicht mit dem Zusatz „reich an Mineralstoffen“ geworben werden, weil es irreführende Werbung wäre (5).

Ist Himalaya-Salz wirklich besser?

Himalaya Salz besser

Faktisch sind die Unterschiede also tatsächlich da. Aber es scheint als wenn die Wirkung etwas zu sehr beworben werden würde, was man auch am Preis erkennt. Denn Himalaya-Salz kostet das 10 bis 15-fache im Vergleich zum gewöhnlichen Salz.

Doch trotzdem schwören viele Menschen darauf.

Leider ist die Studienlage noch nicht eindeutig und viel zu schwach, um eine Wirkung tatsächlich wissenschaftlich zu belegen.

Die Mythen rund um Himalaya-Salz halten sich hartnäckig. So soll es unter anderem:

  • Atembeschwerden heilen
  • die Alterung verlangsamen
  • den Blutzucker regulieren
  • die Libido steigern
  • den PH-Wert regulieren und
  • unsere Schlafqualität verbessern.

Und tatsächlich existieren Studien dazu, dass Patienten mit Lungenerkrankung, ihre Beschwerden durch eine Himalaya-Salz Behandlung in Salzhöhlen lindern konnten (6, 7, 8). Aber auch hier leider noch zu wenige.

Außerdem ist weiterhin unklar, ob die Beschwerden tatsächlich wegen des speziellen Himalaya-Salzes gelindert werden oder durch die Wirkung vom Salz im Allgemeinen.

Die Mengen, die wir im Alltag aufnehmen reichen auch nicht aus, um unseren Säure-Basen-Haushalt tatsächlich effektiv regulieren zu können.

Auch die Libido und der Blutzucker werden von so vielen weiteren Faktoren gesteuert, als nur dem Salz im Körper, sodass für eine Schlussfolgerung noch zu wenig wissenschaftliche Nachweise vorliegen.

Ist Himalaya-Salz immer aus dem Himalaya?

Himalaya Salz drin

Kurzum – Leider ist nicht alles „Himalaya“, wo „Himalaya“ draufsteht.

Denn der Großteil des Himalaya-Salzes wird in Zentral-Pakistan abgebaut.

Und genau deshalb hat der Bundesgerichtshof mit Urteil vom März 2016 entschieden, dass Anbieter nicht mehr mit „Salz aus der Region des Himalaya“ werben dürfen, wenn es nicht aus einer Entfernung von 200 km von der Provinz Punjab stammt.

Seitdem kannst Du auf den Verpackungen oft den Zusatz

  • „aus Pakistan“
  • „rosa Kristallsalz“
  • „Ursalz“
  • „Karakorum-Salz“ oder
  • „Hunza-Salz“

lesen.

Wenn Du Himalaya-Salz kaufen möchtest, solltest Du darauf immer achten.

Fazit

Himalaya Salz Fazit

Es ranken sich so viele spannende Geschichten um das Himalaya-Salz, dass es kein Wunder ist, dass man nicht mehr weiß, was man glauben soll.

Hier sind Studien meist ein guter Anhaltspunkt. Denn Fakten sind eben Fakten. Das bedeutet nicht, dass sie nicht irgendwann mit neuen Erkenntnissen widerlegt werden können.

Aktuell allerdings, kann man nicht sagen, dass an der sagenumwobenen Wirkung des traumhaft klingenden Himalaya-Salz etwas dran ist.

Noch existieren zu wenige Studien, die konkret die Wirkung des Himalaya-Salz vom herkömmlichen Salz unterscheiden und mit Fakten belegen.

Der Vorteil: Das herkömmliche Salz enthält meist noch Zusätze wie Jod. Damit kann das Himalaya-Salz nicht dienen. Hier müsstest Du mit Seetang, Milchprodukten oder Fisch ergänzen.

Da die meisten Menschen in Deutschland unter Jod-Mangel leiden, solltest Du auf den Jod-Haushalt immer achten.

Ob Du an die Wirkung des Himalaya-Salz glaubst oder nicht, entscheidest ganz allein Du.

Wenn Du das normale Salz nicht aufregend genug findest, etwas Besonderes für den Besuch Deiner Familie auf den Tisch stellen möchtest, oder einfach merkst, dass es Dir gut tut – fühl Dich frei und nutze es. Es schadet ja nicht.

Solltest Du Deinen Geldbeutel aber schonen wollen, kannst Du ganz ohne schlechtes Gewissen, weiterhin beim gewöhnlichen Speisesalz bleiben.

Eins steht fest – ein Hingucker ist es trotzdem allemal!

Dariusz

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