Kürbis – die größte Beere der Welt!

Ein Artikel von Dariusz Wiese – Autor bei Thomas Bluhm und Fitnessexperte

Hast Du Dich schon mal gefragt, ob der Kürbis eigentlich gesund ist?

Und wenn ja, welche Kürbissorte ist am gesündesten?

Von wann bis wann geht eigentlich die Kürbissaison?

Kann man mit Kürbis und Kürbisrezepten wirklich abnehmen?

Wie viele andere Beeren, hat auch der Kürbis vergleichsweise wenig Kalorien und jede Menge Vitamine.

Moment: eine Beere?

Richtig gelesen!

Und mit 1.161 Kilogramm wurde gerade erst wohl die schwerste Beere bzw. der schwerste Kürbis der USA gewogen – beeindruckend (1)!

Der Kürbis trägt maßgeblich zu einem schönen, goldenen und orangefarbenen Herbst bei.

Das große Finale der Kürbissaison ist dann meist, wenn er mit einem Grusel-Gesicht und einer Kerze darin, die Halloween-Nacht erleuchtet.

Doch warum Kürbisrezepte nicht nur lecker sondern auch gesund sind und ob Du mit Kürbis abnehmen kannst, erfährst Du in diesem Artikel.

Was ist Kürbis?

Der Kürbis ist in der Regel rund und orange. Anders als die meisten wohl denken, gehört er nicht zum Gemüse sondern in die Familie der Beerenfrüchte, enthält Kerne und stammt aus Lateinamerika.

Nährstofftechnisch ähnelt er eher einem guten Gemüse. Denn während er viel Volumen und wertvolle Inhaltsstoffe auf die Waage bringt, enthält er weder viele Kalorien noch Fruchtzucker.

Doch Kürbis ist nicht gleich Kürbis.

Denn es gibt zahlreiche Sorten, die sich auch in ihren Inhaltsstoffen und vor allem Form, Farben, beim Fruchtfleisch und auch im Geschmack ziemlich unterscheiden können.

Egal wie groß und gefüllt er auch aussieht, innen ist er hohl. Darin enthalten sind, außer dem Fruchtfleisch am Rand, Fäden an denen die beige bis grünlich schimmernden Kürbiskerne hängen.

Während der Kürbis hier seinen großen Auftritt im Herbst und vor allem zur Halloween-Zeit feiert, wird er in Amerika noch für Desserts und Kuchen zu Thanksgiving verwendet.

In Deutschland beginnt die Kürbissaison in der Regel im August, hat seinen Höhepunkt im Oktober und geht Mitte November zu Ende.

Super interessant: Du kannst ihn fast vollständig verwerten, denn sowohl Samen, Blätter als auch das Fleisch sind essbar.

Kürbissorten

Es gibt zahlreiche Kürbisvarianten und -sorten. Die in Deutschland bekanntesten und vor allem beliebtesten sind:

• Hokkaido-Kürbis: Egal, ob Kürbissuppe, gefüllter Kürbis oder Kürbiskuchen. Der leicht nussig schmeckende Hokkaido-Kürbis wird gerne für alle Art Kürbisrezepte verwendet. Im Vergleich zu den anderen Sorten, enthält der Hokkaido-Kürbis weniger Wasser, aber dafür die höchste Nährstoffdichte und zählt somit zu den gesündesten Kürbissen überhaupt.
• Jack O’ Lantern Kürbis: Oftmals steht er im Herbst im Dunkeln gruselig grinsend vor der Haustür. Diese Kürbissorte wird für das berühmte Kürbisschnitzen verwendet.
• Butternut-Kürbis: Der leicht gelbliche Kürbis erinnert von seiner Form etwas an Birnen. Er zeichnet sich durch ein zartes Butteraroma und eine ganz leichte Süße aus. Er lässt sich super einfach schälen und hat wenig Kerne. In der Küche ist er ein Allrounder und kann für alle möglichen Rezepte verwendet werden.
• Spaghetti-Kürbis: Wie der Name es schon sagt, eignet sich der Spaghetti-Kürbis hervorragend zur Herstellung von Kürbis-Nudeln. Das Gute: sie sind schon fertig, man muss sie nur noch aushöhlen. Der ovale Kürbis ist außen meist cremefarben und wird mit seiner Reife immer gelber. Die spaghettiartigen Fasern sind auch hellgelb und haben ein ganz dezent nussiges Aroma.

Kürbissorten gibt es noch zahlreiche mehr. Diese vier kennst Du aber sicherlich aus dem Supermarkt oder hast sie sogar schon mal gegessen.

Während viele Kürbisse bestens für leckere Kürbisrezepte verwendet werden, finden sich die kleineren Sorten auch häufig als Deko für unsere Gärten, in den Wohnzimmern oder Vorgärten wieder.

Mit ihrer bunten Vielfalt fügen sie sich nicht nur hervorragend in unsere Küchen sondern auch in den Herbst ein.

Kürbis Nährwerte

Kürbisse machen lange satt.

Das ist gut so, denn besonders, wenn die Tage beginnen wieder kürzer zu werden und man häufiger zuhause sitzt, kann uns das gegen Heißhungerattacken helfen.

Grund dafür sind mit Sicherheit die enthaltenen Ballaststoffe und das ist nicht das einzige, womit der Kürbis überzeugen kann.

Während er viele Vitamine enthält, bringt er kaum Kalorien auf die Waage, 91% Wassergehalt und bietet bei einer entsprechenden Größe ein schnell und leicht zubereitetes Essen für die ganze Familie.

Das ist ein frischer Hokkaido-Kürbis in Zahlen auf 100 g (2):

• Kalorien: 63 kcal
• Eiweiß: 1,7 g
• Kohlenhydrate: 12 g
• Ballaststoffe: 2,5 g
• Fett: 0,6 g
• Vitamin C: 30 mg (32 %)
• Vitamin A: 0,37 mg (46 %)
• Vitamin B1: 0,03 mg (3 %)
• Vitamin B2: 0,07 mg (6 %)
• Vitamin B6: 0,29 mg (21 %)
• Kalium: 490 mg (13 %)
• Kalzium: 22 mg (2 %)

Der Kürbis enthält Beta-Carotin und Alpha-Carotin. Diese wirkungsvollen Antioxidantien kann Dein Körper zu Vitamin A umwandeln, sobald Du den Kürbis gegessen hast (3).

Kürbiskerne Nährwerte

Das Fruchtfleisch des Kürbisses ist nicht das einzige, sättigende und nährstoffreiche an der Beere.

Auch die enthaltenen Kürbiskerne schmecken nicht nur lecker, sondern enthalten zahlreiche positive Inhaltsstoffe:

Kürbiskerne in Zahlen auf 100 g (4):

• Kalorien: 598 kcal
• Eiweiß: 37 g
• Kohlenhydrate: 1,3 g
• Ballaststoffe: 6,3 g
• Fett: 48 g
• Vitamin E: 4 mg (33 %)
• Vitamin B1: 0,22 mg (22 %)
• Vitamin B2: 0,32 mg (29 %)
• Eisen: 12,5 mg (125 %)
• Zink: 7 mg (70 %)
• Magnesium: 285 mg (95 %)

Was das Fruchtfleisch also nicht enthält oder in zu geringen Mengen, wirst Du zum Großteil in den Kürbiskernen finden.

Kürbiskerne enthalten nur sehr wenig Kohlenhydrate, dafür viele gesunde Fette und sind ein wirklich toller sowie gesunder Snack für Zwischendurch.

Kürbis und Gesundheit

Keine Frage: Die meisten Gesundheitsvorteile bietet der Kürbis durch die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe.

Schon alleine mit seinem niedrigen Zuckergehalt, wenigen Kalorien und den enthaltenen Ballaststoffen, bietet er viele Vorteile, die andere Lebensmittel nicht haben.

Abnehmen

Wenn Du Lebensmittel isst, die einen hohen Anteil an Beta-Carotin haben, kann das Deinen Stoffwechsel positiv beeinflussen (5).

Ein gesunder Stoffwechsel kann wiederum sehr hilfreich beim Abnehmen sein. Denn unter anderem macht er die Arbeit.

Kennst Du Personen, die so ziemlich alles essen können ohne zuzunehmen? Das sind häufig Menschen mit einem sehr guten Stoffwechsel, der Kalorien schnellstmöglich verbrennt.

Der Kürbis ist ein solcher Stoffwechselbooster.

Kürbisrezepte sind nicht nur unfassbar lecker sondern machen auch schon mit sehr wenig Kalorien satt.

Weil der Kürbis, unter anderem durch seinen Ballaststoffanteil (6), den Blutzucker nicht so hochschnellen lässt, kann er dabei helfen, abzunehmen. Denn ballaststoffreiches Essen ohne Zucker hält länger satt und da der Kürbis auch noch sehr wenige Kalorien enthält, schlägt er nichtmal damit Kilos auf die Waage – gut für uns!

Ganz klar: Du wirst nicht abnehmen, nur WEIL Du Kürbis isst. Wichtig ist hierfür natürlich die Gesamtschau auf die tägliche Ernährung und Dein persönliches Bewegungslevel.

Aber der Kürbis kann mit seinen positiven Eigenschaften beim Abnehmen sehr hilfreich sein.

Immunsystem

Der Kürbis ist ein richtiger Beta-Carotin Booster, das nach dem Essen in reines Vitamin A umgewandelt wird.

Das Beste: Vitamin A unterstützt unser Immunsystem dabei, Infektionen wirksam zu bekämpfen (7)(8)(9).

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Vitamin A maßgeblich an der Verstärkung und Stabilisierung unserer Darmschleimhaut ist, was unser Immunsystem abwehrfähiger macht (10).

Aber auch das enthaltene Vitamin C spielt eine Schlüsselrolle bei der Abwehr. Das ist so, weil es die Immunzellen stärkt, sodass diese wiederum die Eindringlinge schneller erkennen und bekämpfen können (11).

Herz

Eine gemüse- und obstlastige Ernährung hat laut zahlreicher Untersuchungen ohnehin einen positiven Effekt auf unsere Herzgesundheit.

Der Kürbis enthält im Speziellen aber noch zusätzliche Aspekte, die unser Herz schützen können.

Vor allem das enthaltene Kalium kann dabei helfen, den Blutdruck zu regulieren und einen hohen Blutdruck zu senken (12).

Die Ballaststoffe aus dem Kürbis können außerdem den Cholesterinwert reduzieren, indem sie das Cholesterin aus dem Essen binden und auf diese Weise verhindern, dass wir es überhaupt erst aufnehmen (13).

Augen

Beta-Carotin ist gut für die Augen.

Weil der Kürbis so viel davon enthält, kann er sich besonders gut auf Deine Augengesundheit auswirken. Das Beta-Carotin hilft nämlich dabei, einen scharfen und klaren Blick zu behalten, indem es die Netzhaut dabei unterstützt, das Licht zu absorbieren (14).

Die besondere Kombination der im Kürbis enthaltenen Nähr- und Mineralstoffe kann unsere Augen vor altersbedingten Schäden an der Makula schützen. Das ist der Bereich in der Mitte der Netzhaut, in dem die Sehzellen besonders dicht angeordnet sind.

Er wird auch der „gelbe Fleck“ genannt. Hier ist der Bereich des schärfsten Sehens und somit auch einer der empfindlichsten Bereiche überhaupt.

Eine Studie hat ergeben, dass der Alterungsprozess der Makula verlangsamt werden kann, wenn man Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt, die:

• Zink
• Vitamin C
• Vitamin E und
• Beta-Carotin

enthalten.

Der Kürbis vereint – wenn auch in geringeren Mengen als in Supplementen – alles in Kombination (15).

Haut

Unsere Haut ist zwar unsere Schutzbarriere, aber auch sie braucht Schutz.

Antioxidantien sind solche Beschützer und bekämpfen Schädlinge in unserem Körper.

Die in Kürbissen enthaltenen Antioxidantien sind besonders wichtig für unsere Hautgesundheit. Denn Kürbisse enthalten viele

• Beta-Carotine,
• Vitamin C und
• Vitamin E.

Auch wenn die meisten Menschen sich sehr wohl in der Sonne fühlen und es mögen, wenn die Haut sommerlich braun schimmert, so schädlich ist die Sonneneinstrahlung aber auch für unsere Haut.

Beta-Carotine schützen uns vor den Schäden der UV-Strahlung.

Deshalb helfen uns Lebensmittel wie Kürbisse, besonders davor, Schäden durch Sonneneinstrahlung zu nehmen und sorgen für eine geschmeidigere und strapazierfähigere Haut (16)(17)(18).

Aber auch Vitamin C und E enthalten antioxidative Eigenschaften. Deshalb verwundert es wohl nicht, dass sie häufig in Körperpflegeprodukten verwendet werden.

Doch es hilft nicht nur, wenn man sie auf die Haut aufträgt. Auch wenn man Vitamin C und Vitamin E mit der Nahrung aufnimmt, zeigen sie positive Eigenschaften – wie ein Booster für unsere Hautgesundheit (19)(20).

Kürbis Verwendung

Der Kürbis ist nicht nur in seinen Sorten und Varianten sehr variabel. Denn auch die Verwendung in diversen Rezepten ist unglaublich vielseitig.

Du kannst den Kürbis verwenden, um:

• Suppen
• Ofengerichte
• Pfannkuchen
• Spaghetti
• Currys
• Snacks
• Desserts
• Kuchen
• Salate
• Muffins
• Beilagen
• uvm.

zu machen.

Pumpkin Spice

Für einige Menschen beginnt die Kürbissaison wohl jedes Jahr mit dem Trend-Getränk „Pumpkin Spice Latte“ eines berühmten Kaffehauses.

Doch nur weil Pumpkin (also Kürbis) draufsteht, bedeutet das nicht, dass diese auch die positiven Eigenschaften des frischen Kürbisses enthalten.

Denn den charakteristischen Geschmack, erhält die mit Kürbis aromatisierte Kaffeespezialität, häufig durch ein „Pumpkin Spice“-Sirup. Das hat alles andere als wenig Zucker und auch nicht viel mit dem Original-Kürbis gemeinsam.

Auch Schokolade mit Kürbisgeschmack und alle Fertigprodukte die ein Kürbisaroma oder den beliebten „Pumpkin Spice“ haben, bringen oftmals nicht dieselbe positive Wirkung des frischen Kürbisses auf den Tisch – auch wenn sie lecker sein können.

Während der frische Kürbis viele Vitamine und gesunde Nährstoffe enthält, sind in mit Kürbis aromatisierten „Pumpkin Spice“ Produkten oftmals zu hohe Mengen Zucker und schlechte Kohlenhydrate zu finden.

Fazit

Der Kürbis ist gar nicht so gruselig, wie er manchmal aussieht.

Denn die zu groß geratene Beere, schmeckt mit ihrem leicht nussigen Aroma nicht nur super lecker, sondern ist auch sehr gesund.

Kürbisse und ihre Kerne enthalten zahlreiche Nährstoffe, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken können. Unter anderem:

• Beta-Carotine
• Kalium
• Vitamin C
• B-Vitamine

können uns dabei helfen, unsere:

• Haut-,
• Augen- und
• Herzgesundheit

zu verbessern sowie unser Immunsystem zu stärken.

Wegen seinem vergleichsweise niedrigen Wassergehalt und der hohen Nährstoffdichte, zählt der Hokkaido-Kürbis nicht nur zu den beliebtesten sondern auch zu den gesündesten Kürbissorten.

Der Kürbis hat vergleichsweise wenig Kalorien, senkt den Blutzuckerspiegel und verhindert damit Heißhungerattacken.

Wenn man also im Herbst häufig Kürbissuppe isst, ist es gar nicht unwahrscheinlich, tatsächlich abzunehmen.

Damit beschert uns der Kürbis nicht nur einen goldenen, sondern auch einen leckeren Herbst – ganz ohne schlechtes Gewissen.

Dariusz